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 Systematische Desensibilisierung

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Melanie
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BeitragThema: Systematische Desensibilisierung   Systematische Desensibilisierung EmptyDi Jun 29, 2010 11:00 pm

Systematische Desensibilisierung

Beispiel:
Der Hund hat Angst vor Fremden; im Abstand von 30 Metern nimmt er Fremde wahr, fühlt sich aber noch nicht bedroht – bei 15 Metern herrscht sichtliche Anspannung und der Hund konzentriert sich nur auf die fremde Person. Bei 7 Metern versteckt er sich hinter den Beinen; bei 3 Metern bellt er stark und springt hervor. Beim Überschreiten von 1,5 m beißt der Hund zu.

Schritt 1:
Die Übung sollte während der Fütterungszeit stattfinden. Man sollte sich möglichst normal verhalten. Dann sorgt man dafür, dass jemand Fremdes in 30 Metern Entfernung auftaucht. In diesem Moment gibt man seinem Hund Leckerchen (mehrere Sekunden bis mehrere Minuten). Verschwindet der Fremde wieder, muss man wieder aufhören mit dem Füttern und sich normal verhalten.
Pro Einheit sollte dies ein paar Mal wiederholt werden. Man sollte mehrere Einheiten machen.
WENN der Hund freudig reagiert, wenn er einen Fremden in 30 Metern Entfernung sieht kann man zum Schritt 2 übergehen.

Schritt 2:
Nun sollte der Fremde in Entfernung von 25 Metern auftauchen. Man zeigt dem Hund das Leckerchen schon bei 30 Metern Entfernung, gibt es aber erst bei 25 Metern. Auch hier kann man wieder einen Schritt weiter gehen, wenn der Hund sich freut, wenn er den Fremden sieht.
So verringert man den Abstand immer um ein paar Meter nach unten.
UNBEDINGT daran denken, dass der Hund sich immer sichtlich freuen muss und keine Angst zeigen darf! Sonst geht man eher einen Schritt zurück.

Schritt 3:
Nun vereinfacht man die Übungen wieder und erhöht den Abstand wieder auf 30 Metern mit einem anderen Fremden. Allerdings sollte der Hund aus den Übungen gelernt haben und somit leicht und schnell wieder auf das Minimum bewegen.
Wenn man mit unterschiedlichen Fremden gearbeitet hat (z.B. wenn Fremde auf einem Weg vorbei kommen) – kann man diese Übung auslassen.

Schritt 4:
Auf Reichweite heranzukommen ist schwieriger und gefährlicher, daher sollten die vorangegangenen Übungen sehr pflichtbewusst ausgeführt werden.
Am besten fängt man damit an, dass der Fremde im Abstand von drei Metern neben dem Hund her geht und ihm Leckerchen zuwirft. Die Steigerung daraus wäre dann von 2 Metern Entfernung zu arbeiten, dann 1 Meter, dann kann der Fremde versuchen, dem Hund die Leckerchen direkt zu geben.
Hier ist besonders wichtig, sich viel Zeit zu nehmen für die Übungen und die Fortschritte nicht zu überstürtzen.
Fühlt der Hund sich sichtlich dabei wohl, während der Fremde ihm Leckerchen gibt, kann der Fremde sich immer normaler und ungezwungener verhalten und bewegen, bis der Hund sich völlig sicher fühlt und keine Zeit mehr vor Fremden zeigt.

Diese Übung dauert sehr lange und man muss viel Geduld aufbringen und man darf nicht die Schritte und Schwierigkeiten unterschätzen.
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