Viele Menschen müssen sich mindestens einmal in ihrem Leben mit Warzen herumplagen. Ausgelöst werden sie durch mindestens 35 verschiedene Mitglieder der Familie der Papillomaviren. Die Behandlungsmethoden bei Warzen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst; ein allgemein gültiges Rezept gibt es nicht. Neben sehr schmerzhaften Methoden wie dem Auskratzen von Plantarwarzen, dem schon im Mittelalter Wegbrennen (heute mit Hilfe eines Lasers) oder dem Wegätzen von Warzen mit Alaun gibt es eine ganze Reihe "schonenderer" Hausmittel, die sehr gute Erfolge erzielen. So besitzen einige Heilpflanzen virenhemmende Wirkung.
- Knoblauch hat aufgrund seiner Inhaltsstoffe Alliin und Allicin eine leicht antivirale Wirkung. Man schmiert den Saft einer ausgepressten Knoblauchzehe auf die Warze und lässt ihn eintrocknen. - Dieses Mittel hat allerdings zwei Nachteile: erstens ist Knoblauchgeruch nicht jedermanns Sache (insbesondere wenn man unterwegs ist kann es peinlich werden, wenn die Hände intensiv nach Knoblauch duften) und zweitens ist es mit der Frische vieler im Handel zu findender Knoblauchknollen nicht sonderlich weit her.
- Thymianöl hemmt die Papillomaviren und fördert Hautdurchblutung- und Regeneration.
Man setzt das Thymianöl im Verhältnis 1:10 in 40%igem Alkohol an und trägt die Lösung zweimal täglich auf die betroffene Stelle auf.
- In den wärmeren Jahreszeiten ist das Schöllkraut ein sehr gutes Mittel gegen Warzen: sein Saft enthält u.a. ein Alkaloid (Chelidonin), das das Zellwachstum hemmt, und eiweissspaltende Stoffe.
Schöllkraut wächst bis in den Herbst hinein an Wegrändern oder auf Schutthalden. Den frischen Saft der Stängel einfach auf die Warzen tupfen und einziehen lassen. Achtung: Schöllkrautsaft wirkt auch auf gesunde Zellen, also sollte man vermeiden, nicht betroffene Hautstellen mit dem Saft allzusehr in Kontakt kommen zu lassen.
- Thujaöl: Das Öl des Lebensbaum wird schon von Hildegard von Bingen empfohlen und hat sich bis heute bewährt. Es ist allerdings verschreibungspflichtig und darf nur auf den betroffenen Hautstellen aufgetragen werden, denn es besitzt eine zelltötende Wirkung.
Das "Handbuch der Klosterheilkunde" empfiehlt eine Art Stufentherapie, beginnend mit Knoblauch als dem mildesten Mittel und dann, wenn sich kein Erfolg einstellt, sukzessive stärkere Mittel anwenden: Thymianöl, danach Schöllkraut und erst zum Schluss Thujaöl.
Was sonst noch hilft:
- Birkenrinde: Sie enthält Betulin, Betulinsäure und Salizylate. Am besten eignet sich frische Birkenrinde, die einfach direkt auf die Warze gelegt wird. Falls keine frische Rinde vorhanden ist (im Winter z.B.) kann man auch aus Birkenrinde einen Tee kochen und diesen auf die Warzen reiben.
- Blutwurz enthält hautreizende Substanzen (Chelerythrin und Sanguinarin) und eiweissabbauende Enzyme. Eine Blutwurzsalbe sollte jede Apotheke anrühren können. (Ich weiss nicht, wo man Blutwurz kaufen kann und gerade im Winter sieht es mit dem Sammeln eher düster aus.)
-Löwenzahn: Löwenzahn gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Der milchige Saft wird ein- bis zweimal täglich auf die Warzen gerieben. Falls sich nach einigen Tagen allerdings kein Erfolg einstellt, sollte man zu einem anderen Mittel greifen.
-Auch Basilikum enthält viele antivirale Substanzen. Man legt frisch gehackte Basilikumblätter auf die Warze und deckt alles mit einem Verband ab. 5 bis 7 Tage lang täglich Blätter und Verband wechseln
Liebe Grüße
Melanie