Forscher fanden in der Vista Höhle auf Jaeren 6000 bis 7000 Jahre alte Überreste mittelgroßer Hunde von der Art des heutigen norwegischen Elchhundes. Auch ähnliche Skelettfragmente fand man in Wikkingergräbern (Sie lebten zwischen 800 und 1200 in Skandinavien) Die Hunde, die in der Zeit in diesen breiten mit dem Menschen lebten, mögen ähnlich ausgesehen haben, wie die heutigen Elchhunde. Elchhunde nehmen aufgrund ihrer Spezialisierung für die Elchjagd und ihrer langen Geschichte, die bis auf die Wikinger zurück geht, eine besondere Stellung ein. Es gibt den grauen norwegischen und den schwarzen norwegischen Elchhund und den in Schweden beheimateten Jämthund. Er ist der Nationalhund Norwegens und von den Elchhunden am weit verbreitesten. In Skandinavien sind sie unentbehrliche Gebrauchshunde bei der Elchjagd, auf der sie als Lös- oder Bandhund geführt werden. Man schätzt ihn in Großbritannien, den Niederlanden und den USA, wo er heute besonders auf der Jagd nach großem Raubwild wie Luchs, Bär, Hirsch, Reh, Otter und auf Stöberjagd nach Waschbären eingesetzt wird. Bei der Jagd sind Elchhunde unermüdliche Helfer. Sie verfolgen das Wild lautlos. Erst wenn er seine Beute eingeholt hat, fängt er an zu bellen, um so den Jäger seine Position anzuzeigen. Solange umkreist er seine Beute. Um Angriffe seitens der Beute zu entgehen, irretiert er sie durch blitzschnelle Vorstösse. In der Bundesrepublik ist er recht selten anzutreffen. Im Jahre 1865 lieferte der Elchhund „Game Bamse Gram" das Vorbild des heutigen Standards. Im Jahr 1877 wurden 15 norwegische Elchhunde bei der ersten Hundeausstellung in Norwegen gezeigt. 1906 wurde der erste Standard aufgestellt.
Verwendung
In seiner skandinavischen Heimat wird der graue norwegische Elchhund bei der Elchjagd als Band- oder Löshund eingesetzt. Als Bandhund wird er an einer 2m langen Leine geführt und arbeitet so ruhig und vorsichtig, daß er den Jäger zum Schuß vor dem Elch führt. Als Löshund sucht er eigenständig im Wald und im Gebirge. Wenn er vor den Elch kommt, verhält er sich ruhig und beginnt langsam mit dem Lös-"Laut geben". Wenn der Hund Lös gibt, muß er einen Abstand von ca. 15-20m zum Elch halten. Auf diese Weise nimmt der Elch kaum Notiz von ihm, und es ist für den Jäger unproblematisch in Schußposition und zum Schuß zu kommen. Hier zu Lande ist die Schweißarbeit ein sehr guter Arbeitsbereich für Elchhund. Sie können aber auch auf der Hirschfährte nach skandinavischer Prüfungsordnung geprüft werden.
Größe, Körperbau
Der graue norwegische Elchhund hat eine Widerristhöhe von 52 cm bei Rüden und 49 cm bei Hündinnen. Der Kopf ist keilförmig. Die Ohren sind hoch angesetzt, spitz und aufrecht stehend. Die Rute wird eng gerollt über den Rücken getragen. Sein Körperbau ist quadratisch und kompakt. Er besitzt einen breiten tiefen Brustkorb. Der Fang ist kürzer als der Schädel, aber nicht spitz. Der Nasenrücken ist gerade. Er hat ein kräftiges Scherengebiss. Seine Läufe sind kräftig und leistungsfähig. Elchhunde beeindrucken durch ihr Äußeres.
Fell
Sein Fell besteht aus weicher geschlossener Unterwolle und dichtem Deckhaar. Um den Hals bildet es einen Kragen. Sein Fell ist grau, meist heller auf der Brust an den Läufen und am Bauch. Die Maske und Ohren sind dunkler.
Charakter/Temperament
Der norwegische Elchhund ist von Natur aus unabhängig. Denn wenn er jagt, muß er wichtige Entscheidungen selbständig treffen. Menschenfreundlich, ausgeglichen, kinderlieb und sozial gegenüber Artgenossen ist der graue Elchhund. Er ist ein vorzüglicher und vielseitig einsetzbarer Hund. Er arbeitet schnell, ausdauernd und ist daher geradezu der ideale Jagdhelfer. Der Elchhund ist zäh und unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen. Die Erziehung bereitet keine besonderen Schwierigkeiten, wenn sie konsequent durchgeführt wird. Allerdings muß man seine Eigenständigkeit respektieren. Familie, Haus und Hof bewacht er instinktiv. Wenn nicht jagdlich geführt, braucht er unbedingt Ersatzbeschäftigung. In Betracht kommt auch die Arbeit als Rettungs- und Lawinenhund. Begeisterung zeigt er auch im Tunierhundesport. Er braucht viel Platz.
Anzahl der Beiträge : 286 Anmeldedatum : 31.03.09 Alter : 45 Ort : Delmenhorst
Thema: Rassestandard Fr Jul 16, 2010 4:50 pm
FCI-Standard-Nr. 242 / 09.08.1999 / D Norwegischer Elchhund grau (Norsk Elghund Grå) Übersetzung: durch Dr. J.-M. Paschoud an den erneuerten Text des Standards angepasst.
Ursprung: Norwegen
Datum der Publikation des gültigen Originalstandardes: 09.08.1999.
Verwendung: Jagdhund zur Elchjagd.
Klassifikation FCI: Gruppe 5, Spitze und Hunde vom Urtyp Sektion 2, Nordische Jagdhunde Arbeitsprüfung nur für die nordischen Länder (Schweden, Norwegen, Finnland).
Allgemeines Erscheinungsbild: Ein typischer Spitz. Sein Körper ist kurz, kompakt und quadratisch gebaut. Der Hals ist elastisch und gut aufgerichtet. Er hat Stehohren. Das Haarkleid ist dick und reichlich, aber nicht borstenartig oder lang. Die Rute wird fest eingerollt über dem Rücken getragen.
Wichtige Proportionen: Von quadratischem Bau. Die Länge des Schädels entspricht der Länge des Fangs.
Verhalten / Charakter (Wesen): Furchtlos, energisch, mutig.
Kopf: Keilförmig, relativ breit zwischen den Ohren, trocken.
Oberkopf:
Schädel: Leicht gewölbt.
Stop: Deutlich, aber nicht zu ausgeprägt.
Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Schwarz.
Fang: Er verjüngt sich allmählich, gleich ob von der Seite oder von oben betrachtet. Der Nasenrücken ist gerade.
Lefzen: Straff anliegend.
Kiefer/Zähne: Vollständiges Scherengebiss.
Augen: Nicht vorstehend, von dunkelbrauner Farbe.
Ohren: Hoch angesetzt, fest und aufrecht, verhältnismäßig klein. Sie sind etwas länger als ihre Breite am Ansatz. Sehr beweglich und spitz.
Hals: Mittellang, fest, gut aufgerichtet, mit reichlichem Kragen, ohne lose Haut.
Körper: Kräftig, Lende kurz.
Obere Profillinie: Gerade vom Widerrist zum Ansatz der Rute.
Widerrist: Gut entwickelt.
Rücken: Kräftig, muskulös, gerade.
Lenden: Gut entwickelt.
Kruppe: Kräftig und breit.
Brust: Breit und tief, mit gut gerundeten Rippen.
Untere Profillinie und Bauch: Fast gerade.
Rute: Hoch angesetzt, kräftig, verhältnismäßig kurz. Dichte Behaarung, aber ohne eine Fahne zu bilden. Über dem Rücken, jedoch nicht seitwärts, straff eingerollt getragen. Das Ende der Rute kann bei erwachsenen Hunden nicht gerade ausgestreckt werden.
Gliedmaßen:
Vorderhand:
Allgemeines: Kräftig und fest, gerade.
Schultern: Schräg gelagert.
Oberarm: Mäßig schräg.
Ellenbogen: Gut anliegend, weder nach innen noch nach außen gedreht.
Unterarm: Sowohl von vorne als auch von der Seite gesehen gerade.
Vordermittelfuß: Von vorne gesehen gerade, von der Seite gesehen mäßig schräg gestellt.
Vorderpfoten: Eher klein, kompakt, Zehen nach vorne gerichtet.
Hinterhand:
Allgemeines: Kräftig, trocken und muskulös. Von hinten gesehen parallel. Mäßige Winkelungen.
Oberschenkel: Breit und muskulös.
Knie: Mäßig gewinkelt.
Unterschenkel: Von mittlerer Länge.
Sprunggelenk: Mäßig gewinkelt.
Hintermittelfuß: Darf im Stand nicht weiter nach hinten gestellt sein als der Rutenansatz.
Hinterpfoten: Relativ klein. Von ovaler Form, kompakt, Zehen nach vorne gerichtet.
Gangwerk: Bewegung leicht und mühelos. sowohl von vorne als auch von hinten gesehen parallel.
Haut: Fest, ohne Falten am Kopf.
Haarkleid:
Haar: Mittellang; dickes, grobes, reichliches Deckhaar ohne Locken. Am Kopf und an der Vorderseite der Gliedmaßen kurz und glatt; am Hals am Oberschenkel, an der Rückseite der Gliedmaßen und an der Rute ist es am längsten. Unterwolle weich.
Farbe: Grau in verschiedenen Nuancen. Die schwarzen Spitzen der Deckhaare bestimmen die Tönung. An Brust, Bauch, Gliedmaßen, Unterseite der Rute, unter dem Ansatz der Rute und an den "geschirrförmigen Abzeichen" ist das Haar heller. Die geschirrförmigen Abzeichen bilden eine ca. 5 cm breiten Streifen, in dessen Bereich die Deckhaare keine schwarzen Spitzen aufweisen und der vom Widerrist bis zum Ellenbogen reicht. Ohren und Vorderseite des Fangs ist dunkel (dunkle Maske). Die dunkle Linie, die von den Augen bis zum Ohransatz reicht, begrenzt die Maske. Die Unterwolle ist hellgrau.
Größe:
Widerristhöhe: Rüden: Idealgröße 52 cm
Hündinnen: Idealgröße 49 cm
Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte. º Runder oder kuppelförmiger Schädel. º Spitzer oder kurzer Fang. º Zangengebiss, unregelmäßiges Gebiss. º Helle Augen. º Zu große oder zu breite Ohren. º Zu kurze Rute; nicht straff eingerollt, seitlich getragen. º Flache Pfoten. º Unterwolle zu lang oder zu kurz. º Farbe bräunlich oder gelblich. Dunkle Unterwolle. Rußige Farbe. º Weiß an der spitze der Rute und an der Brust. º Unsicheres oder nervöses Temperament.
Ausschließende Fehler: º Vor- oder Rückbiss. º Gelbe oder blaue Augen. º Nicht aufgerichtete Ohren. º Angeborene Stummelrute. º Afterkrallen an den Hinterläufen. º Jede andere Farbvarietät als Grau. º Widerristhöhe 3 cm unter oder 4 cm über der angegebenen Idealgröße. º Aggressivität.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.